Unsere Quellen

Transparenz ist uns ein zentrales Anliegen. Unsere Kampagne macht auf Missstände im Gesundheitswesen aufmerksam – stets auf Grundlage überprüfbarer Daten. Auf dieser Seite finden Sie alle Quellen und Nachweise, die wir genutzt haben, um unsere Aussagen zu belegen. So können Sie jede Zahl und Information eigenständig nachvollziehen. Damit möchten wir Vertrauen schaffen und eine offene Diskussion über die Zukunft der Krankenhäuser auf eine solide, faktenbasierte Grundlage stellen.

1. 30% weniger Zeit für Patienten

Unsere Angabe: 30% weniger Zeit für Patienten: Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte verlieren bis zu 1/3 ihrer Arbeitszeit nur durch Verwaltungsaufgaben.

Originalzitat aus der Quelle: „Durchschnittlich müssen Ärztinnen und Ärzte drei Stunden ihrer täglichen Arbeitszeit für Verwaltungstätigkeiten und organisatorische Aufgaben aufbringen…“ (Der Artikel ergänzt, dass dies ein Drittel der Arbeitszeit entspricht.)

Quelle: MB-Monitor 2024 – Daten & Statements präsentiert im Ärzteteil des Deutschen Ärzteblatts / Ärzteblatt-Redaktion
Quellen-Link: https://aerztestellen.aerzteblatt.de/de/redaktion/mb-monitor-2024-arbeitsbelastung-von-aerztinnen-und-aerzten-auf-neuem-hoechststand
Datum der Veröffentlichung: 10. Februar 2025

2. 80 % beurteilen ihre wirtschaftliche Lage als unbefriedigend

Unsere Angabe: 80% der Krankenhäuser beurteilen ihre wirtschaftliche Lage vor allem durch Preissteigerungen als unbefriedigend oder so schlecht wie noch nie.

Originalzitat aus der Quelle: „Der Anteil der Kliniken mit unbefriedigender wirtschaftlicher Lage erreicht in diesem Jahr einen Höchststand von 80 Prozent … Vor allem die Preissteigerungen bei den Personal- und Sachkosten wirken sich … in 88 Prozent der Krankenhäuser stark oder sehr stark auf die Liquiditätssituation aus.“

Quelle: Deutsches Krankenhausinstitut (DKI) – Krankenhaus-Barometer 2024
Quellen-Link: https://www.dkgev.de/dkg/presse/details/wirtschaftliche-lage-der-krankenhaeuser-erreicht-historischen-tiefpunkt/
Datum der Veröffentlichung: 27. Dezember 2024

3. 80.000 Seiten Berichte & Dokumentationen

Unsere Angabe: 80.000 Seiten Berichte & Dokumentationen muss ein durchschnittliches Klinikum jährlich für Aufsicht, Kassen, Träger und Verwaltung erzeugen. Ursprung: Die Angabe basiert auf einem klar nachvollziehbaren, quellenbasierten Hochrechnungsmodell mit einem durchschnittlichen Krankenhaus in Deutschland (281 Betten). Belegbare Basisdaten:
  • Laut DKI/DKG-Umfragen verbringen Ärzt:innen und Pflegekräfte im Schnitt rund 3 Stunden pro Tag mit Dokumentation und Berichtspflichten.
  • MDK (heute MD)-Prüfungen umfassen im Durchschnitt 30–40 Seiten Aktenumfang pro Fall.
  • Jedes Krankenhaus ist verpflichtet, jährlich einen strukturierten Qualitätsbericht (ca. 400–500 Seiten) zu veröffentlichen.
  • Der MDK (heute MD) greift bei der Abrechnungsprüfung rund 1,42 Millionen Fälle pro Jahr auf Bundesebene ab.
Konservatives Rechenmodell (Durchschnittskrankenhaus, Deutschland, 281 Betten):
  • MDK (heute MD)-Prüfungen: ca. 1.400 Fälle/Jahr × 32 Seiten: ca. 44.800 Seiten. Abzüglich Inhalts-Redundanzen mit geringem Aufwand: ca. 22.400 Seiten.
  • Qualitätsbericht: ca. 400 Seiten.
  • Verwaltungs- und Trägerberichte: ca. 900 Seiten.
  • Ärztliche & pflegerische Dokumentation: ca. 15.000 Fälle/Jahr × 22 Seiten = 330.000 Seiten brutto. Mit konservativem Neudokumentationsanteil von 17 %: ca. 56.100 Seiten.
Gesamtsumme: 80.000 Seiten pro Jahr an Berichten und Dokumentationen in einem durchschnittlichen Krankenhaus. Ergebnis: Selbst bei strenger, konservativer Berechnung summiert sich die Berichtslast eines Krankenhauses in Deutschland auf rund 80.000 Seiten jährlich – also zehntausende Seiten an Papier oder digitalen Akten, die für Kassen, Aufsicht, Träger und Verwaltung erstellt werden müssen. Diese Zahl ist kein Symbolwert, sondern eine nachvollziehbare Hochrechnung auf Basis offizieller Destatis-Daten (281 Betten im Schnitt) und der Belastungsangaben von DKG/DKI/MDK (heute MD). Quelle: Eigene Hochrechnung auf Basis von Destatis, DKG, DKI und MDK (heute MD) Quellen-Links: DKG – Bürokratie frisst Zeit (2024) Datum der Veröffentlichung: 7. August 2024 DKI/DKG – Blitzumfrage Bürokratielast (2024) Datum der Veröffentlichung: Laut PDF-Dokument: 31. Juli 2024 MD – Zahlen & Fakten (Abrechnungsprüfungen, 2023) Datum der Veröffentlichung: Juni 2024

4. 88 Krankenhaus-Insolvenzen zwischen 2020 und 2024

Unsere Angabe: 88 Krankenhäuser und Kliniken in Deutschland meldeten zwischen 2020 und 2024 Insolvenz an.

Originalzitat aus der Quelle: „Zwischen 2020 und 2024 meldeten in Deutschland 88 Krankenhäuser und Kliniken Insolvenz an – ein dramatischer Anstieg im Vergleich zu früheren Jahren.“

Quelle: Creditreform Wirtschaftsforschung – Pressemeldung „Kliniken in Not: Rote Zahlen und steigende Insolvenzen“
Quellen-Link: https://www.creditreform.de/aktuelles-wissen/pressemeldungen-fachbeitraege/news-details/show/kliniken-in-not-rote-zahlen-und-steigende-insolvenzen
Datum der Veröffentlichung: 12. Februar 2025

6. Regelmäßige Überlastung in Krankenhäusern

Unsere Angabe: 73 Prozent der Notaufnahmen klagen laut einer Blitzumfrage des Deutschen Krankenhausinstituts über regelmäßige Überlastung. Belegbare Basisdaten:
  • 77 % der Kliniken mussten ihre Notaufnahme zeitweise von der Versorgung abmelden. (DKI-Blitzumfrage, Januar 2023)
  • 83 % der Notaufnahmen berichteten in den letzten 24 Stunden von einem Exit Block. (DGINA/Deutsches Ärzteblatt, veröffentlicht 19. April 2024; Erhebung 14. November 2023)
  • 59,1 % der Notaufnahmen meldeten in den letzten 24 Stunden eine akute Überfüllung (Overcrowding). (DGINA/Deutsches Ärzteblatt, veröffentlicht 19. April 2024; Erhebung 14. November 2023)
  • 94,4 % der Notaufnahmen bekamen trotz gemeldeter Kapazitätserschöpfung weitere Patienten zugewiesen. (DGINA/Deutsches Ärzteblatt, 5. August 2022)
  • Zwei Drittel (≈ 67 %) der Notaufnahmen berichteten über eine gefährliche Überbelegung. (DGINA/Deutsches Ärzteblatt, 5. August 2022)
  • 98,6 % der Notaufnahmen litten unter Personalmangel. (DGINA/Deutsches Ärzteblatt, 5. August 2022)
Ergebnis: Für einen konservativen Mittelwert der letzten Jahre ergibt sich eine regelmäßige Überlastung von 73–80 %. Damit ist die verwendete Zahl von 73 % konservativ angesetzt, obwohl die aktuellen Daten teils höhere Werte zeigen. Quelle: DKI, DGINA, Deutsches Ärzteblatt, eigene konservative Mittelwertberechnung Quellen-Links: Ärzteblatt – Notfallkrankenhäuser: massive Belastungssituationen (DGINA) Datum der Veröffentlichung: 5. August 2022 DKI – Blitzumfrage „Aktuelle Lage der Notaufnahmen“ Datum der Veröffentlichung: 16. Januar 2023 Ärzteblatt – Blitzumfrage an Notfallkliniken (DGINA) Datum der Veröffentlichung: 19. April 2024

7. 20 Millionen Euro Investitionsstau am Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum

Unsere Angabe: 20 Millionen Euro beträgt jährlich der Investitionsstau allein für die Bestandserhaltung am Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum.

Originalzitat aus der Quelle: „Der aktuelle Investitionsstau allein für die Bestandserhaltung am Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum beträgt rund 20 Millionen Euro jährlich.“

Quelle: Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum
Quellen-Link: DBK – „Neustart in Berlin für zukunftsfähige Reform nutzen“
Datum der Veröffentlichung: 20. März 2025

8. Wirtschaftliche Notlage der Krankenhäuser

Unsere Angabe: 91 Prozent aller Krankenhäuser gaben in einer Blitzumfrage unter Krankenhäusern an, 2024 in eine wirtschaftliche Notlage zu geraten.

Belegbare Basisdaten:

  • „Die wirtschaftliche Situation der deutschen Krankenhäuser ist so dramatisch wie nie. Seit Einführung des DRG-Systems im Jahr 2003 haben noch nie so viele Krankenhäuser Verluste gemacht wie im Jahr 2023 und eine so schlechte wirtschaftliche Lage beklagt wie 2024. Für das Jahr 2025 werden weitere Verschlechterungen erwartet.“ – Deutsches Krankenhausinstitut (DKI), Krankenhaus-Barometer 2024, veröffentlicht von der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), 2024.
  • „[Diese] befragten Allgemeinkrankenhäuser bewerten ihre aktuelle wirtschaftliche Situation als schlecht oder sehr schlecht, und lediglich 9 % als gut oder sehr gut.“ – Deutsches Krankenhausinstitut (DKI), Krankenhaus-Index Winterumfrage 2024, Dezember 2024.

Quelle: Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), Deutsches Krankenhausinstitut (DKI)

Quellen-Links:
DKG – Krankenhaus-Barometer 2024 (erstellt durch DKI)
Datum der Veröffentlichung: 2024

DKI – Krankenhaus-Index Winterumfrage 2024
Datum der Veröffentlichung: Dezember 2024

9. 4.500 Stunden Verwaltungsarbeit pro Klinik

Unsere Angabe: 4.500 Stunden verbringen Ärztinnen und Ärzte im Schnitt jedes Jahr pro Klinik mit rein administrativen Aufgaben – Zeit, die bei Patienten fehlt.

Ursprung: Die Angabe basiert auf einem quellenbasierten Hochrechnungsmodell, das die von der DKG genannte tägliche Bürokratielast auf ein durchschnittliches Krankenhaus hochrechnet. Dabei wurde bewusst mit einer kleineren Ärzt:innenzahl kalkuliert, weil nicht alle Ärzt:innen gleichermaßen stark von Verwaltungsarbeit betroffen sind (z. B. weniger bei operativen Tätigkeiten) und um eine konservative, vorsichtige Schätzung zu kommunizieren. Ziel ist es, keine Übertreibung, sondern eine nachvollziehbare Untergrenze darzustellen.

Belegbare Basisdaten:

  • Laut DKG-Blitzumfrage verbringen Ärztinnen und Ärzte im Schnitt rund 3 Stunden pro Tag mit Dokumentation und Verwaltungsaufgaben, die nicht der Patientenversorgung dienen.
  • Ein Arbeitsjahr umfasst im Schnitt ca. 250 Arbeitstage.
  • Damit ergibt sich eine jährliche Bürokratielast von ca. 750 Stunden pro Ärztin/Arzt.
  • Für die Hochrechnung wird konservativ nur ein Teil der Ärzt:innenzahl in einem Durchschnittskrankenhaus (280 Betten) angesetzt, um keine Übertreibung darzustellen.

Konservatives Rechenmodell (Durchschnittskrankenhaus, Deutschland, 281 Betten):

  • 750 Stunden × 6 Ärztinnen/Ärzte (konservativ angesetzt) = ca. 4.500 Stunden pro Jahr Verwaltungsaufwand.

Ergebnis: Selbst bei strenger, konservativer Berechnung summiert sich die Verwaltungszeit von Ärztinnen und Ärzten in einem durchschnittlichen Krankenhaus in Deutschland auf rund 4.500 Stunden pro Jahr – Zeit, die für die Patientenversorgung fehlt.

Quelle: Eigene Hochrechnung auf Basis von DKG-Blitzumfrage und Destatis-Durchschnittszahlen zu Klinikbetten und ärztlichen Vollzeitstellen

Quellen-Links:
DKG – Drei verlorene Stunden für die Patientenversorgung
Datum der Veröffentlichung: 7. August 2024

DKI/DKG – Blitzumfrage Bürokratielast (PDF)
Datum der Veröffentlichung: 31. Juli 2024

10. 100+ Klinikschließungen seit 2020

Unsere Angabe: 100+ Klinikschließungen seit 2020 in ganz Deutschland, darunter viele Grundversorger im ländlichen Raum.

Belegbare Basisdaten:

  • Bilanz bis Ende 2024: Insgesamt 93 Krankenhausschließungen seit 2020; allein 2024 wurden 23–24 Standorte geschlossen. (Schließungsbilanz 2024, Bündnis Klinikrettung)
  • 2025 – Bedburg: St. Hubertus-Stift Bedburg – stationärer Betrieb zum 31.01.2025 beendet. (Krankenhausmeldung)
  • 2025 – Thuine: Elisabeth-Krankenhaus Thuine – stationärer Betrieb zum 07.02.2025 endgültig eingestellt. (Trägerseite Niels-Stensen-Kliniken)
  • 2025 – Bad Frankenhausen: KMG Manniske Klinik – stationärer Betrieb zum 31.03.2025 eingestellt; Umbau zum Gesundheitszentrum. (KMG-Presse)
  • 2025 – Schkeuditz: Helios Klinik Schkeuditz – Betrieb zum 28.05.2025 eingestellt. (Stadt Schkeuditz / Helios)
  • 2025 – Hennigsdorf (Oberhavel): Kreistag beschließt Zusammenlegung; künftig MVZ statt Krankenhaus am Standort Hennigsdorf. (Oberhavel Kliniken / Kreistagsbeschluss)
  • 2025 – Varel: St. Johannes-Hospital – Umwandlung in ambulantes OP-Zentrum, massiver Bettenabbau, Verlagerungen. (Niedersächsisches Sozialministerium / Krankenhaus Varel)
  • Beschlossen – Berlin-Wedding (DRK Klinikum Mitte): Schließung ab 2026, Leistungen werden nach Westend verlagert. (DRK Kliniken Berlin / Tagesspiegel / t-online)

Ergebnis: 93 Schließungen bis Ende 2024 + mindestens 6 dokumentierte Schließungen/Umwandlungen im Jahr 2025 + 1 beschlossene Schließung ab 2026 (Berlin-Wedding) = 100+ weggefallene Klinikstandorte seit 2020.

Quelle: Bündnis Klinikrettung; St. Hubertus-Stift Bedburg; Niels-Stensen-Kliniken; KMG Kliniken; Stadt Schkeuditz & Helios; Oberhavel Kliniken / Kreistag Oberhavel; St. Johannes-Hospital Varel & Niedersächsisches Sozialministerium; DRK Kliniken Berlin; Tagesspiegel; t-online.

Quellen-Links:
Bündnis Klinikrettung – Schließungsbilanz 2024 (PDF)
Datum der Veröffentlichung: November 2024

St. Hubertus-Stift Bedburg – Hinweis zur Schließung zum 31.01.2025
Datum/Schließungsdatum: 31. Januar 2025

Elisabeth-Krankenhaus Thuine – Hinweis zur Betriebseinstellung
Datum/Schließungsdatum: 7. Februar 2025

KMG Kliniken – Betriebseinstellung Bad Frankenhausen (Presse)
Datum der Veröffentlichung: 2025 (Hinweis: Wirksam zum 31. März 2025)

Stadt Schkeuditz – Mitteilung zur Schließung
Datum der Veröffentlichung: 26. Mai 2025
Helios – Hinweis: Betrieb zum 28.05.2025 eingestellt
Datum/Schließungsdatum: 28. Mai 2025

Oberhavel Kliniken – Informationen zur Neuausrichtung (Hennigsdorf/Oranienburg)
Datum der Veröffentlichung: 2025
Gemeinde Birkenwerder – Kreistagsbeschluss zur Zusammenlegung
Datum der Veröffentlichung: 10. April 2025

Land Niedersachsen – Förderbescheid: Umwandlung Varel zum OP-Zentrum
Datum der Veröffentlichung: 20. Februar 2025
St. Johannes-Hospital Varel – Pressemitteilung zur Umwandlung
Datum der Veröffentlichung: 21. Februar 2025

DRK Kliniken Berlin – Zusammenlegung Mitte/Westend (offiziell)
Datum der Veröffentlichung: 2025 (mit Blick auf Umsetzung ab 2026)
Tagesspiegel – DRK-Klinik Wedding soll ab 2026 schließen
Datum der Veröffentlichung: 20. Januar 2025
t-online – DRK-Klinikum Mitte steht vor der Schließung (ab 2026)
Datum der Veröffentlichung: 20. Januar 2025